
Anlage geht Ende Juni ans Netz
Weikersheimer Firma baut Solarpark bei Laudenbach - Landrat: "Weiterer Baustein"
Ein zweieinhalb Hektar großer Solarpark entsteht vor den Toren Laudenbachs auf dem ehemaligen Areal der Kreismülldeponie. Zirka 4.500 Module werden Strom für rund 250 Vier-Personen-Haushalte generieren.
Laudenbach. Die Wertschöpfung bleibt in der Region. Betreiber des Solarfelds ist die in Weikersheim ansässige, eigens aus der Firma KS Solar heraus gegründete SKKN GmbH. Der Invest für die Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von circa 1.000 Kilowatt (1,06 MWp) beträgt rund 1,7 Millionen Euro. Letzte Woche wurde das Projekt mit der Einzäunung des Areals begonnen. In dieser Woche folgt der Aufbau der Unterkonstruktionen sowie die Montage der polykristallinen Module. Jedes von ihnen ist 1 x 1,6 Meter groß. So entsteht eine Solarmodulfläche von über 7.100 Quadratmetern - in etwa die Größe eines Fußballfelds. Der von den Sonnenkollektoren erzeugte Gleichstrom wird von 30 Wechselrichtern in Wechselstrom umgerichtet. Über eine Trafostation wird der Strom ins öffentliche Netz eingespeist.
Das von der meteocontrol GmbH erstellte Solargutachten prognostiziert einen durchschnittlichen Stromertrag von 1.020 Kilowattstunden pro installiertem Kilowatt Peak im Jahr. Umgerechnet reicht dies für rund 250 Vier-Personen-Haushalte.
Ende Juni soll die Anlage ans Netz gehen, die Leitungsstrasse nach Laudenbach wird von der EnBW im Auftrag der KS Solar gelegt. Betrieben werden soll der Solarpark laut Alexander Schumann von KS Solar "zwanzig Jahre plus": Für das vom Abfallwirtschaftsbetrieb (AWMT) gepachtete Grundstück gibt es eine Verlängerungsoption. Konnte zu Beginn der Planung noch mit einer Einspeisevergütung von rund 26 Cent pro Kilowattstunde gerechnet werden, liegt sie beim aktuellen Projekt noch bei 18,7 Cent. Gleichwohl lohnt die Investition, so Schumann. Denn die Modulpreise seien bei gleichzeitig höherer Effizienz deutlich gesunken und auch die Unterkonstruktion sei mittlerweile günstiger. In Laudenbach werden 35 rund 2,20 Meter hohe nach Süden ausgerichtete, rund 70 Meter lange Reihen mit insgesamt 4.446 Modulen aufgebaut. Der Laudenbacher ist der mittlerweile zehnte Solarpark der KS-Gruppe, die es zusammen auf insgesamt 30 Megawatt Spitzenleistung bringen. Sechs Parks stehen auf Mallorca, einer in Andalusien, einer in Frankreich und zwei in Deutschland. Die Anlagen im Ausland wurden an Fondsgesellschaften verkauft, inklusive Service und Wartung - ein wachsendes Zusatzgeschäft für KS Solar.
Weikersheims Bürgermeister Klaus Kornberger ist froh, dass nun auch die Fotovoltaik in Weikersheim in größerem Maß vertreten ist. Bereits jetzt werde in der Stadt durch erneuerbare Energien über doppelt so viel Strom erzeugt wie von privaten Haushalten verbraucht wird. Dankbar ist er Landrat Frank, der für die Anlage ein unkompliziertes Genehmigungsverfahren in Aussicht gestellt habe. "Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien geht nur gemeinsam. Deshalb unterstützen wir sinnvolle Projekte in diesem Bereich", betont Landrat Reinhard Frank. Die ehemalige Deponie in Laudenbach sei aus Sicht des Kreises eine in hohem Maße für eine Freiflächen-Fotovoltaikanlage geeignete Fläche, weshalb sie für diesen Zweck verpachtet wurde. "Wir hoffen, dass der Solarpark möglichst zeitnah ans Netz gehen kann und damit ein weiterer Baustein für die Energiewende und die Wertschöpfung vor Ort im Landkreis geschaffen wird."
Der Main-Tauber-Kreis habe das ambitionierte Ziel, den Ausbau der erneuerbaren Energien und damit den Klimaschutz ganz konsequent voranzutreiben, so Frank. Dabei müssten natürlich auch Belange des Landschaftsschutzes stets behutsam abgewogen werden.
Mit einem Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch von aktuell rund 35 Prozent gehöre der Main-Tauber-Kreis bereits zu den Spitzenreitern in Baden-Württemberg und liege weit über dem Bundesschnitt von 18 Prozent.
